Die Geschichte des Minis
Entstehung der Rasse
Sind Miniature American Shepherds und Mini Aussies dasselbe?
Mini Aussies & Miniature American Shepherds
Von 1962 bis heute
Der Miniature American Shepherd fand seinen Ursprung in den späten 1960er Jahren. 1962 kaufte Sandy Travis mit knapp 16 Jahren einen Australian Shepherd Welpen namens „Puppy“. Puppy war ungewöhnlich klein für einen Australian Shepherd. Da Sandy begeistert von Puppy’s Eltern war, wollte sie unbedingt Welpen aus der Hündin ziehen. 1968 war es dann so weit, sie fand einen geeigneten Rüden, der auch klein genug war. Der gesamte Wurf war klein, in der heutigen Zeit würde es sich um Toy Aussies handeln. Mit der Hilfe eines Tierarztes begann sie diese kleine Variante des Aussies gezielt zu züchten. Wichtig war es ihr stets, dass es sich bei den angepaarten Hunden um Australian Shepherds handelte. Diese Hunde wurden mit dem Ziel gezüchtet, ihre geringe Größe, ihren aktiven Charakter und ihre Intelligenz zu bewahren. Jahre später wurden Mini Clubs gegründet und ensprechende Standards für die Minis fest gelegt. 1978 kaufte Doris Cordova den Blue Merle Rüden Spike („Travis‘ Stimi x Travis‘ Shady) von Sandy. Im Jahre 1980 gelang es Doris, Spike als ersten Miniature Australian Shepherd im NSDR (National Stock Dog Registry) registieren zu lassen.
In den frühen 1990er Jahren erlangten die Minis landesweite Popularität. Mehrere Vereine förderten diese kleinen Hunde, da sie bei verschiedenen Organisationen für seltene Rassen registriert und ausgestellt wurden. Der erste Club und Register für Elternrassen, MASCUSA, wurde 1990 gegründet und 1993 eingetragen. Die Rasse wurde im Mai 2011 als Miniature American Shepherd in den AKC Foundation Stock Service aufgenommen. Der Miniature American Shepherd Club of the USA (MASCUSA) ist der benannte nationale Stammverein des American Kennel Club.
Die Rasse wurde für die Haltung kleinerer Tiere wie Schafe und Ziegen eingesetzt, obwohl sie auch das Herz hat, sich mit größeren Tieren zu befassen. Ihre geringe Größe wurde mit Wohlwollen betrachtet, da sie leichter als Haustier dienen konnten. Sie erfreuten sich besonders großer Beliebtheit bei Reitern, die zu Pferdeshows reisten, da sie aufgrund ihrer Intelligenz, Loyalität und Größe ein ausgezeichneter Reisebegleiter waren. Auf diese Weise verbreitete sich ihre Popularität im ganzen Land. Heute ist der Miniature American Shepherd in den USA und international verbreitet. Es handelt sich um eine Rasse mit einer einzigartigen Identität – ein auffälliger, vielseitiger kleiner Hütehund, der auf einer Ranch oder in der Stadt gleichermaßen zu Hause ist.
Der Miniature American Shepherd ist ein Hütehund, der der Herding Group im American Kennel Club zugeordnet wird.
Um im AKC/CASD/VDH/FCI offiziell anerkannt zu werden, bekam er im Rahmen einer Abstimmung den Namen „Miniature American Shepherd“ und wurde zu einer eigenständigen Rasse. In verschiedenen Vereinen wie dem ASDR, MASCA, EMASCD (der EMASCD führt Miniature American Shepherds, Miniature Australian Shepherds und Toy Australian Shepherds in seinen Zuchtbüchern) und DMASC wird der Mini weiterhin als Mini Australian Shepherd geführt. Vor jener Abstimmung gab es nur Mini Aussies und manche Züchter entschieden sich, dies auch so beizubehalten, andere gingen den neuen Weg und züchten seither Miniature American Shepherds.
Ein Rassestandard ist wichtig, um die Gesunderhaltung der Rasse zu gewährleisten. So mag man oft denken, dass es auf Shows lediglich um ein schönes Äußeres geht- viel mehr geht es jedoch darum, dass ein korrekter Körperbau unabdingbar für den Hund ist, wenn es um einen gesunden Bewegungsablauf geht- ganz egal, ob er ein Begleiter als Haustier ist oder in seiner Rolle als Arbeits- oder Sporthund aufgehen soll. Erstaunlicherweise hören wir immer wieder wieder, wie die „Showlinie“ von Züchtern und Besitzern der „Arbeitslinie“ oder „Sportlinie“ verpönt werden- so ist doch ein korrekter Körperbau gerade bei der Arbeit und im Sport so extrem wichtig, damit die Hunde schnell, wendig und nicht so anfällig für beispielsweise Athrosen sind. Beispielsweise ist ein Hund, der bei der Arbeit mit Tieren nicht wendig und schnell genug ist, stets einer erhöhten Gefahr durch Verletzungen ausgesetzt.
Für uns gibt es also keine Trennung- ein korrekt gezüchteter Miniature American Shepherd oder Miniature Australian Shepherd ist so korrekt gebaut, dass er erfolgreich auf Shows laufen kann und gleichzeitig einsetzbar im Sport und in der Arbeit ist. Selbstverständlich setzt dies auch voraus, dass auch im Showgeschehen ausschließlich korrekte Hunde entsprechend erfolgreich sind und keine optischen Vorlieben, die mit dem Standard nichts zu tun haben. Einer der wichtigsten Sätze ist in jedem Sinne: „if it does not move correctly, it is not built correctly“ („wenn es sich nicht korrekt bewegt, ist es nicht korrekt gebaut“).
Sicherlich gibt es aber eine gezielte Anpaarung von Hunden im Bezug auf zum Beispiel ihr Temperament und Talent, um diese noch deutlicher zu verstärken, um eben noch geeignetere Arbeitshunde oder Sportler hervorzubringen, mit höherem Drive oder stärkerem Hütetrieb beispielsweise. Dies sollte jedoch nicht zu Lasten eines gesunden Körperbaus gehen.